Seminare

Kurse und Seminare mit unserer Beteiligung:

  • Seminar „Vom Schüttgut zum Silo“
  • Seminar „Eurocode – Anwendung im Silobau“

„Vom Schüttgut zum Silo“


Vom Schüttgut zum Silo
Charakterisieren und Lagern von Pulvern und Schüttgütern
Braunschweig, 26. – 27. Februar 2018

Leitung: Prof. Dr. Dietmar Schulze, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Braunschweig/Wolfenbüttel

Dieser Kurs

gibt Ihnen einen Einblick in die Fließeigenschaften von Pulvern und Schüttgütern und erläutert darauf aufbauend die sinnvolle Gestaltung von Silos, Trichtern etc. zur Vermeidung unerwünschter Probleme im Betrieb. Genau dies spiegelt sich im Titel „Vom Schüttgut zum Silo“ wieder. Aufgrund andauernder Nachfrage findet der Kurs unter Leitung von Prof. Dr. Dietmar Schulze nun schon zum dreizehnten Mal statt.

In fast allen Industriezweigen liegen Vor-, Zwischenoder Endprodukte als Pulver oder Schüttgut vor. Der Bereich erstreckt sich von Lebensmitteln über Farbpigmente, Nanopulver und pharmazeutische Stoffe bis hin zu Massengütern wie Zement, Kohle und Erz, von trockenen Stoffen wie Filterasche bis hin zu feuchten Schüttgütern wie Filterkuchen, Lehm und Ton. Diese Stoffe müssen transportiert, gelagert, dosiert oder anderweitig gehandhabt werden.

Die Kenntnis der Fließeigenschaften, also des Verhaltens dieser Pulver und Schüttgüter, spielt dabei eine wichtige Rolle. Zum einen werden die Fließeigenschaften zur Beurteilung und gegebenenfalls Optimierung des Fließverhaltens im Rahmen der Produktentwicklung benötigt, aber auch bei der Eingangskontrolle oder der Behandlung von Reklamationen. Zum anderen können Trichter, Silos, Transportbehälter etc. nur bei Kenntnis der Fließeigenschaften so gestaltet werden, dass Probleme vermieden werden, z.B.

  • Fließstörungen (Brücken- und Schachtbildung)
  • Kernfluss
  • Entmischung
  • unregelmäßiger Fluss (Schießen)
  • breite Verweilzeitverteilung.


Schließlich werden die Fließeigenschaften für die festigkeitsmäßige Auslegung von Silos benötigt.

Themen

Ausgehend von der vorangehend beschriebenen Situation geht der Kurs auf Fragen ein, die sich bei der Entwicklung, Herstellung, Handhabung und Lagerung von Pulvern und Schüttgütern stellen:

  • Wie kann das Fließverhalten beschrieben und gemessen werden?
  • Wie können Behälter, Silos, Trichter etc. so gestaltet werden, dass die gewünschte Funktion gesichert ist?
  • Welchen Einfluss hat das Schüttgut auf die festigkeitsmäßige Auslegung eines Silos?
  • Wie sind Austraggeräte zu gestalten, um einen störungsfreien Schüttgutaustrag zu erreichen?
  • Warum entmischt sich das Schüttgut im Silo und was kann dagegen getan werden?
  • Welche Spannungen treten im Schüttgut auf?
  • Wie kann ein Schüttgut schonend gelagert und ausgetragen werden?
  • Wo und wofür können Austraghilfen eingesetzt werden?
  • Wie können bereits bei der Planung einer Siloanlage spätere Probleme vermieden werden?

Wesentliche Themen der Vorträge

  • Fließverhalten von Schüttgütern
  • Ermittlung der Fließeigenschaften
  • Probleme beim Lagern von Schüttgütern
  • Siloauslegung
  • Spannungen in Silos
  • Entmischung
  • Austraggeräte und Austraghilfen
  • Dosieren
  • Gestaltungsmöglichkeiten
  • Neue Silonorm DIN EN 1991-4:2010-12 (EuroCode 1 Teil 4)
  • Fallbeispiele

Zielgruppe

Der Kurs wendet sich an Ingenieure und Techniker, Chemiker, Physiker und Pharmazeuten in Planung, Entwicklung und Betrieb. Auch für Bauingenieure (Statiker) ist die Teilnahme sinnvoll, da die im Silo entstehenden Lasten maßgeblich vom Schüttgut beeinflusst werden.

Referenten

Dietmar Schulze, Prof. Dr.-Ing.,
studierte Maschinenbau/Verfahrenstechnik an der TU Braunschweig; 1991 Promotion am Institut für Mechanische Verfahrenstechnik (Prof. Schwedes). 1991 Gründung von „Schwedes + Schulze Schüttguttechnik“ und 1993 von „Dr. Dietmar Schulze Schüttgutmesstechnik“ (Messgeräte für die Schüttguttechnik). Seit 1996 Professor für Mechanische Verfahrenstechnik am Institut für Recycling der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften (Hochschule Braunschweig/Wolfenbüttel).

Harald Heinrici, Dipl.-Ing.,
studierte Maschinenbau/Verfahrenstechnik an der TU Braunschweig. 1983 bis 2000 Schenck Process GmbH, Darmstadt, zuletzt Leiter der Entwicklung Mechanik. Seit 2001 geschäftsführender Gesellschafter im Ingenieurbüro Schwedes + Schulze Schüttguttechnik GmbH in Wolfenbüttel.

Martin Kaldenhoff, Dr.-Ing.,
studierte Bauingenieurwesen an der Universität Hannover, 1991 bis 1992 Ingenieurbüro Dr. Binnewies, Hamburg (Tragwerksplanung), 1993 bis 1998 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Stahlbau, TU Braunschweig, danach Mitarbeiter, später Partner im Ingenieurbüro Prof. Hering, Hartenberger, Wienecke + Partner, Braunschweig. Seit 2009 HHW Gesellschaft Beratender Ingenieure mbH in Braunschweig.

Weitere Informationen und Anmeldeformular bei der GVT, dort unter Hochschulkurse:
www.gvt.org

„Eurocode – Anwendung im Silobau“


Zum Thema

Für die sichere Auslegung von komplexen Silobauwerken sind die Eurocodes maßgebend. Für Tragwerksplaner bedeutet dies ein hohes Maß an Hintergrundwissen, um den Anforderungen der Praxis gerecht zu werden.

Dazu gehört die Anwendung von DIN EN 1991-4 zur Ermittlung der Lasten infolge des gelagerten Schuttgutes. Ebenso werden, speziell für die Bemessung von Silobauwerken, die Inhalte von DIN EN 1992-3 (für Beton- und Spannbetonbau) sowie von DIN EN 1993-4-1 (für Stahlbau) ausführlich betrachtet. Darüber hinaus wird gezeigt, inwieweit die Regeln von DIN EN 1992-1 und DIN EN 1993-1 bei spezifischen Bemessungssituationen der Silozellen sinnvoll zu interpretieren sind.

Zielgruppe

  • Tragwerksplaner
  • Hersteller und Betreiber von Siloanlagen
  • Architekten
  • Verantwortliche in Bauämtern sowie in der Bauaufsicht

Seminarziel - deshalb sollten Sie teilnehmen

In diesem DIN-Seminar werden die notwendigen Fachkenntnisse und Zusammenhänge erläutert, die Tragwerksplaner aktuell beachten müssen:

  • Sie werden mit den verfahrenstechnischen Grundlagen vertraut gemacht, die zu einem besseren Verständnis des Schüttgutverhaltens in Silozellen führen.
  • Sie erhalten einen Überblick über die relevanten Bemessungssituationen.
  • Ihnen werden Fachkenntnisse zu typischen Einwirkungen vermittelt.
  • Ihnen werden die spezifischen Besonderheiten bei der Umsetzung der Lastansätze im Rahmen der Bemessungsaufgabe erläutert.

Veranstaltungsinhalt

09:00 Uhr Begrüßung durch die Referenten

Verfahrenstechnische Grundlagen, Schüttgutkennwerte für die Tragwerksplanung

  • Begriffe, Definitionen, Fließprofile
  • Schüttgutspezifische Merkmale, bemessungsrelevante Kennwerte
  • Einfluss der Kennwerte auf die Einwirkungsgrößen
  • Ermittlung der Kennwerte

10:45 Uhr Kaffee & Tee / Networking

11:00 Uhr Einwirkungen auf Silos nach DIN EN 1991-4

  • Einflüsse auf die maßgeblichen Bemessungssituationen
  • Einwirkungen auf die Silozellenwände (Füll-, Entleerungslasten, zentrische und exzentrische Befüllung und Entleerung)
  • Einwirkungen auf den Siloboden und Trichter

12:45 Uhr Mittagspause - Einladung zum gemeinsamen Essen

14:00 Uhr Bemessung von Silos aus Metallwerkstoffen

  • Berechnungskonzepte nach DIN EN 1993-1-6 / DIN EN 1999-1-5
  • Stabilitätsnachweise
  • Einfluss der Herstelltoleranz-Qualitätsklassen
  • Konstruktionsmängel und ihre Folgen

15:30 Uhr Kaffee & Tee / Networking

15:45 Bemessung von Silos aus Stahl- bzw. Spannbeton

  • Inhalt DIN EN 1992-3
  • Tragverhalten von Silozellen aus Stahl- und Spannbeton
  • Entleerung mit großen Exzentrizitäten, Schnittgrößenkombination Ringzug, Biegemomente und Querkraft
  • Bemessungssituation Ermüdung und Staubexplosion

17:30 Uhr Abschließende Worte der Referenten und Ende des Seminars


DIN-Akademie im Beuth Verlag
Am DIN-Platz
Burggrafenstr. 6, 10787 Berlin
E-Mail: dinakademie@beuth.de
Auskünfte: Telefon: 030 2601-2518
Veranstaltungsort: Bochum

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